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August

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Hochsommer gibt es nur einen arbeitsfreien Feiertag, Maria Himmelfahrt am 15. August.

Früher war er als Beginn des "Frauendreißiger" bedeutsam. Bis 8. September (Maria Geburt, "kleiner Frauentag")  bzw. 14. September (Fest der Kreuzerhöhung) schrieb man  Heilkräutern besondere Wirkkraft zu. Ein städtisches Fest, das an die ländliche Vergangenheit der Wiener Vororte erinnert, ist der Neustifter Kirtag im 19. Bezirk.

 

 

 

 

 

 

 15. August: Mariä Aufnahme in den Himmel

 

Ein Marienfest am 15. August war in Jerusalem schon im 5. Jahrhundert bekannt. Besondere theologische Bedeutung erhielt der Feiertag durch das Dogma der leiblichen Aufnahme Marias in den Himmel, 1950. Alte Gesänge preisen Maria - in Anlehnung an das Hohelied - als “Blume auf den Wiesen" und "Lilie der Täler”. Nach der Legenda Aurea aus dem 13. Jahrhundert trug ein Engel ihrem Leichnam eine Palme voraus, die unbeschreiblich guten Duft verbreitete. Später erklärte man die Verbindung Maria - Blumen damit, dass nach ihrer Himmelfahrt im Grab Rosen gefunden worden seien. 

Die Kräutersegnung ist wohl ein getaufter Brauch, der um die Jahrtausendwende in Deutschland entstand - in Abgrenzung zur kosmisch-magischen Frömmigkeit der Herbarii, die Pflanzen unter Beschwörungsformeln ausgruben und damit zu heilen und zu zaubern versuchten. Man stellt - nach dem Vorkommen in Zahl und Art unterschiedliche - Kräuterbuschen (“Würzwisch”) zusammen. Zu den bekanntesten Pflanzen zählen: Heckenrose (Rosa canica), Johanniskraut (Hypericum perforatum), Kamille (Matricaria chamomilla, wilde Möhre (Daucus carota), Pfefferminze (Mentha piperita), Rainfarn (Chrysanthemum vulgare), Schafgarbe (Achillea millefolium. Der Kräuterbuschen wird in der Kirche "geweiht" und soll in Haus und Hof, wie Palmzweige, Fronleichnamsgrün oder Johanneskränze Segen bringen und Unheil abwehren. In Vorarlberg kommt auch Gemüse wie Rüben, Rettich, Zwiebel und Suppengrün dazu. Ähren im Palmbuschen stellen eine weitere Beziehung zu Maria dar. Darstellungen der "Maria im Ährenkleid" sind seit dem 14. Jahrhundert bekannt. Sie zeigen eine jugendliche Madonna mit langem, blondem Haar und gefalteten Händen, die auf einer Blumenwiese steht.  Der Stoff ihres dunkelblauen Kleides trägt ein Muster aus goldenen  Ähren.

 

 

 

 

 

Die mittelalterliche Blumensymbolik kannte viele Vergleiche von Pflanzen und Heiligen. Maria wird dabei unter anderem mit Rosen dargestellt. Bei Arrangements zum Himmelfahrtsfest liegt das Thema "Vielzahl" nahe. Bei Maze-zashi werden fünf oder mehr Materialien kombiniert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wochenende um den 16. August: Neustifter Kirtag

 

Neustift am Walde, ein Teil des 19. Gemeindebezirks Döbling, zählt zu den gesetzlich festgelegten Heurigengebieten Wiens. Schon 1326 ist der Weinbau in dieser Gegend urkundlich belegt. Den Kirtag samt Umzug mit der Hauerkrone feierte man um das Fest des Patrons Rochus. Nach der Überlieferung wurden die Neustifter Weinhauer 1752 - mit der Hauerkrone als Geschenk - bei Maria Theresia vorstellig, um nach einer schlechten Ernte einen Steuernachlass zu erlangen. Die Monarchin gewährte die Bitte, nahm aber das Geschenk nicht an. Vielmehr sollten die Neustifter bei ihrem Kirtag alljährlich einen Umzug mit der Krone durchführen. Das im Original erhaltene Objekt ist 60 cm hoch und hat 60 cm Durchmesser. Es ist an der Basis und den sechs Bügeln dicht mit goldenen und silbernen Walnüssen besteckt, mit frischen Blumen und Bändern verziert. In den Nischen an der Basis befinden sich Porzellanfigürchen der Alt-Wiener Kaufrufe (Wäschermädel etc.)

Der Umzug mit der Hauerkrone markierte das Ende der Weinlese. Der Hüter ("Hiata"), der die Rieden bewacht hatte, konnte sich nun - in ritueller Form - seinen Lohn von den Weinbauern abholen. Der Zug machte bei jedem ihrer Häuser Halt, wo ein Ständchen dargebracht und Wein kredenzt wurde. In abgewandelter Form (als überregionales Großevent) fand der Neustifter Kirtag mit dem Umzug bis in die Gegenwart statt. Als die Hüter die Weinberge bewachten, stellten sie am Beginn ihrer Tätigkeit den "Hiatabam" weithin sichtbar auf. 2020 wurden "Hauerkrone und Hiatabam" in der Kategorie "Gesellschaftliche Praktiken" in die UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen.

 

 

 

 

Nüsse, natur und vergoldet, können auch in ungewöhnlicher Art verwendet werden,

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mehr über Bräuche in Österreich von Helga Maria Wolf unter:

https://austria-forum.org/af/Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_%C3%96sterreichs