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Florales für Feste und Feiertage
Europäische Bräuche - Japanische Blumenkunst
August |
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Im Hochsommer gibt es nur einen arbeitsfreien Feiertag, Maria Himmelfahrt am 15. August. Früher war er als Beginn des "Frauendreißiger" bedeutsam. Bis 8. September (Maria Geburt, "kleiner Frauentag") bzw. 14. September (Fest der Kreuzerhöhung) schrieb man Heilkräutern besondere Wirkkraft zu. Ein städtisches Fest, das an die ländliche Vergangenheit der Wiener Vororte erinnert, ist der Neustifter Kirtag im 19. Bezirk. |
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15. August: Mariä Aufnahme in den Himmel
Ein
Marienfest am 15. August war in Jerusalem schon im 5. Jahrhundert bekannt.
Besondere theologische Bedeutung erhielt der Feiertag durch das Dogma der
leiblichen Aufnahme Marias in den Himmel, 1950. Alte Gesänge preisen Maria -
in Anlehnung an das Hohelied - als “Blume
auf den Wiesen" und "Lilie
der Täler”. Nach der Legenda Aurea aus dem 13. Jahrhundert trug ein
Engel
ihrem Leichnam eine Palme voraus, die unbeschreiblich guten Duft
verbreitete. Später erklärte man die Verbindung Maria - Blumen damit, dass
nach ihrer Himmelfahrt im Grab
Rosen
gefunden worden seien. |
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Die mittelalterliche Blumensymbolik kannte viele Vergleiche von Pflanzen und Heiligen. Maria wird dabei unter anderem mit Rosen dargestellt. Bei Arrangements zum Himmelfahrtsfest liegt das Thema "Vielzahl" nahe. Bei Maze-zashi werden fünf oder mehr Materialien kombiniert. |
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Wochenende um den 16. August: Neustifter Kirtag
Neustift am Walde, ein Teil des 19. Gemeindebezirks Döbling, zählt zu den gesetzlich festgelegten Heurigengebieten Wiens. Schon 1326 ist der Weinbau in dieser Gegend urkundlich belegt. Den Kirtag samt Umzug mit der Hauerkrone feierte man um das Fest des Patrons Rochus. Nach der Überlieferung wurden die Neustifter Weinhauer 1752 - mit der Hauerkrone als Geschenk - bei Maria Theresia vorstellig, um nach einer schlechten Ernte einen Steuernachlass zu erlangen. Die Monarchin gewährte die Bitte, nahm aber das Geschenk nicht an. Vielmehr sollten die Neustifter bei ihrem Kirtag alljährlich einen Umzug mit der Krone durchführen. Das im Original erhaltene Objekt ist 60 cm hoch und hat 60 cm Durchmesser. Es ist an der Basis und den sechs Bügeln dicht mit goldenen und silbernen Walnüssen besteckt, mit frischen Blumen und Bändern verziert. In den Nischen an der Basis befinden sich Porzellanfigürchen der Alt-Wiener Kaufrufe (Wäschermädel etc.) Der Umzug mit der Hauerkrone markierte das Ende der Weinlese. Der Hüter ("Hiata"), der die Rieden bewacht hatte, konnte sich nun - in ritueller Form - seinen Lohn von den Weinbauern abholen. Der Zug machte bei jedem ihrer Häuser Halt, wo ein Ständchen dargebracht und Wein kredenzt wurde. In abgewandelter Form (als überregionales Großevent) fand der Neustifter Kirtag mit dem Umzug bis in die Gegenwart statt. Als die Hüter die Weinberge bewachten, stellten sie am Beginn ihrer Tätigkeit den "Hiatabam" weithin sichtbar auf. 2020 wurden "Hauerkrone und Hiatabam" in der Kategorie "Gesellschaftliche Praktiken" in die UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. |
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Nüsse, natur und vergoldet, können auch in ungewöhnlicher Art verwendet werden, |
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Mehr über Bräuche in Österreich von Helga Maria Wolf unter: https://austria-forum.org/af/Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_%C3%96sterreichs
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