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und Feiertage

 

Europäische Bräuche -

Japanische Blumenkunst

 

Juni

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Rosenmonat Juni verdankt seinen Namen Juno, der höchsten Göttin der alten Römer. Manchmal wird die Tradition des Valentinstages (14. Februar) auf einen ihrer Gedenktage zurückgeführt, an Blumenopfer gebracht worden sein sollen. "Das" Blumenfest des Monats in Österreich ist das mehrtägige Narzissenfest in Bad Aussee (Steiermark). Im Mittelpunkt steht seit mehr als 60 Jahren die duftende sternblütige Narzisse (Narcissicus poeticus), die  in der Gegend wild wächst. 3000 freiwillige HelferInnen pflücken die weißen Blumen, aus denen mehr als zwei Dutzend Figuren für den Autokorso und den Bootskorso entstehen. Die Motive werden aus einem Holz- oder Eisengestell geformt und mit einem Drahtgitter überzogen, in dem dann tausende Blüten stecken.

 

 

 

 

 

In Japan gibt es spezielle Techniken, um mit Narzissen zu arbeiten. Im klassischen Seika-Stil wird jede Blume  auseinander genommen und dann nach bestimmten Vorschriften neu zusammengesetzt. Diese Regeln sind nach Schulen unterschiedlich. Manche betonen die geschwungene Linienführung. Im Freien Stil kann man sie mit anderen Pflanzen kombinieren. Die Japanische Narzisse (Narcissus tarcetta var. chinensis) ist in Österreich nicht üblich, ebenso wird die Ausseer Dichternarzisse nur regional verwendet.  Da es aber viele Arten gibt, kann man auch mit anderen Sorten interessante Arrangements gestalten.

 

 

 

 

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Fronleichnam  (3. Juni 2021)

 

Das "Hochfest des Leibes und Blutes Christi" am 60. Tag nach Ostern (zwischen 21. Mai und 24. Juni) gilt als prächtigstes im katholischen Kirchenjahr. Das Fronleichnamsfest geht auf Visionen der Augustinernonne Juliane von Lüttich aus dem Jahr 1209 zurück. Es ist der Verehrung der Eucharistie gewidmet. Beim "Umgang" trägt der Priester die Monstranz mit dem Allerheiligsten unter einem Baldachin ("Himmel") zu vier aufgestellten Altären. Weiß gekleidete Mädchen mit Blütenkränzen im Haar streuen ihm Blumen, wie Pfingstrosen oder Rosen. Auch in den Fenstern der Häuser am Prozessionsweg stehen Blumen. Die Route ist mit frischen Zweigen markiert. Die Gläubigen nehmen diese mit nach Hause, wo sie eine ähnliche Rolle spielen, wie die Palmbuschen.

 

In Kärnten nennt man Fronleichnam nach den Blumenkränzen "Kranzltag". Mancherorts, wie in der Steiermark oder in deutschen Gemeinden, werden vor den Altären Blumenteppiche gelegt. Sie bestehen aus tausenden bunten Blüten und zeigen religiöse Motive. Wegen des großen Arbeitsaufwandes und aus Naturschutzgründen ist dieser Brauch im Abkommen. Im Salzburger Land und in Rohr im Gebirge (Niederösterreich) tragen die Männer Prangstangen bei der Prozession mit. Dazu werden Baumstämme mit bis zu 10 Meter langen Girlanden umwickelt. Die Blüten, die man dann nach Hause trägt, sollen Segen bringen und Unheil abwehren. Von den zahlreichen Figuren, die in der Barockzeit zu den Umgängen gehörten, hat sich in einigen Salzburger und steirischen Gemeinden der Riese Samson mit seinem Gefolge erhalten. Spektakulär sind die Schiffsprozessionen auf dem Traunsee und Hallstätter See mit der reich geschmückten "Himmelsfuhr" und ihren Begleitbooten.

 

 

 

 

So wie der Feiertag auch die Freude über das üppige Blühen der Blumen und Sträucher in der Natur zum Ausdruck bringt, ist es auch im Ikebana. Verwendet wird alles, was der Jahreszeit entspricht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

21. Juni: Sommersonnenwende

 

Der sechste Monat des Gregorianischen Kalenders bringt die Sommersonnenwende. Der längste Tag bzw. die kürzeste Nacht des Jahres ist zwischen 20. und 22. Juni. Auf den Bergen werden mächtige Holzstöße entzündet, um die man sich versammelt. Musik spielt, man singt und springt über die Glut. Sonnwendfeuer, die sich in der Donau spiegeln, wurden 1835 von Reisenden als “unerwartet herrliches Schauspiel” geschildert. Wirte, Vereine und Studentenverbindungen pflegten um 1900 den Brauch, der heute zu den Attraktionen der Wachau (Niederösterreich) zählt. Am Hallstätter See und Attersee errichteten  Salinenarbeiter und Dorfbewohner Sonnwendfeuer auf einem Floß. In der Stadt Salzburg treiben unzählige Lichter auf der Salzach.

 

 

 

 

 

Im Ikebana ist Feuer ein Thema, das bei verschiedenen Gelegenheiten dargestellt werden kann, zum Beispiel Pfingsten und Krampus. Immer bieten sich Rottöne an, besonders der um diese Zeit blühende Mohn. Um die Haltbarkeit zu ermöglichen, ist die Schnittstelle der Milchsaft führenden Stängel mit einer Flamme (z. B. Kerze)anzusengen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

24. Juni: Geburt Johannes des Täufers

 

(Feuer-) Bräuche sind auch mit dem Johannestag verbunden. Johannes der Täufer ist der einzige Heilige, dessen Geburts- und Todestag gefeiert wird. Man beging ein "Sommer-Weihnachten" mit Mitternachtsmette und Johanneswein. In Wien waren seit dem 15. Jahrhundert Johannesfeuer öffentliche Veranstaltungen, an denen der kaiserliche Hof, der Stadtrat und andere Persönlichkeiten teilnahmen.  Zum Johannestag band man segenbringende "Sonnwendbuschen" aus sieben oder neun Pflanzen, wie Johanniskraut, Schafgarbe, Frauenmantel, Lavendel, Ringelblume, Holunderblüten oder Lindenblüten zu Sträußen oder kleinen Kränzen, die man trocknen ließ. Den Johanneskränzen wurde eine gute Wirkung wie dem Palmbuschen zugesprochen.

 

In Zederhaus (Salzburg)  ehrt man Johannes den Täufer mit einem Prangtag. Ähnlich wie zu Fronleichnam sind Baumstämme in Mustern  mit Girlanden aus bunten Blumen umwickelt.  Die Prangstangen werden in Begleitung von Schützen und Bruderschaften in die Kirche getragen, wo sie bis Maria Himmelfahrt bleiben. Dann erhalten die Bauern ihren Anteil an den getrockneten Blüten, die sie am Dreikönigstag zum Räuchern verwenden.

 

 

 

 

 

Im traditionellen Ikebana spielt oft die Anzahl der Elemente eine Rolle, zum Beispiel bei Shoka eine ungerade Zahl an Linien. Sogetsu kennt die Übung "Fünf oder mehr Materialien " (Maze-zashi). Dabei werden Farben, Strukturen, starke und zarte Wuchsformen  kombiniert. Man verwendet farbenfrohe Blumen, wobei die Farben harmonisch aufeinander abgestimmt sind.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

29. Juni: Peter und Paul

 

Regional unterschiedlich wählt man den Termin für Prangstangen und "Peterlfeuer" am Hochfest Peter und Paul. Die Aurikel aus der Familie der Primeln wird "Petergstamm" genannt. Sie gedeiht in den Alpen in Höhen bis über 3000 m und blüht im Mai - Juni gelb.

 

 

 

 

 

Im Ikebana kann man mit Primeln, die in vielen Sorten und Farben vorkommen,  kleinere Arrangements gestalten, wobei sich die Kombination mit anderen Elementen anbietet.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ende Juni: Schulschluss

 

Der Beginn der Sommerferien ist für die meisten Familien ein prägender Einschnitt im Jahreslauf. Nach der Zeugnisverteilung  dürfen sich die Lehrerinnen über Blumengeschenke freuen. Besonders wichtig ist der Schulschluss für die MaturantInnen, für die eine neue Lebensphase beginnt. In der Gartenbaufachschule Schönbrunn, Wien 13, setzen die Maturajahrgänge Gedenksteine im Garten.

 

 

 

 

 

Weil zu Schulschluss Rosen blühen, können sie jetzt gut für Ikebana verwendet werden. Egal ob gekaufte, aus dem Garten oder Heckenrosen: die "Königin der Blumen" wirkt stets attraktiv.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mehr über Bräuche in Österreich von Helga Maria Wolf unter:

https://austria-forum.org/af/Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_%C3%96sterreichs