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Europäische Bräuche -

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April

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1. April

 

 "April, April tut, was er will..." Die Launen des Wetters könnten den 1. April zum Neck- und Scherztag gemacht haben. Der Redensart "in den April schicken" begegnet man 1618 in Bayern. Volkstümliche Erklärungen meinen, dass an diesem Tag Jesus "von Pontius zu Pilatus" geschickt worden sei.  Der "Narrentag" ist nicht nur im deutschen Sprachraum, sondern auch in England, Frankreich, Tschechien, Schweden, Portugal, Litauen, Polen bekannt. Vor allem "einfältige Personen" und Kinder wurden in den April geschickt, indem man ihnen Scherzaufträge erteilte ("Oxtradium-Zuckerl kaufen") oder unwahrscheinliche Geschichten erzählte. Seit Jahren verbreiten Zeitungen, Radiosender und soziale Medien Aprilscherze.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ostern

 

 Das kirchliche Triduum sacrum, die "drei österlichen Tagen vom Leiden und Sterben, von der Grabesruhe und der Auferstehung des Herrn", beginnt mit der Abendmahlsmesse am Gründonnerstag, weil der Vorabend schon zum nächsten Tag (Karfreitag) gezählt wird. Nach dem stillen Karsamstag schlägt in der Osternacht die Trauer in Freude über die Auferstehung um. Neben den Feiern zum höchsten Fest der Christenheit haben auch weltliche Bräuche ihren Platz. Der Jahreszeit und der wieder erwachenden Natur entsprechend, spielen das frische Grün und blühende Blumen eine Rolle.

 

 

 

 

 

 

Gründonnerstag (1. April 2021)

 

Der Donnerstag in der Karwoche (Hoher Donnerstag) beendet die 40-tägige Fastenzeit. Die allgemein übliche Bezeichnung Gründonnerstag kommt wohl vom Weinen (greinen, mhd. grinen - den Mund verziehen) und nicht von den grünen Speisen, die an diesem Tag genossen werden. Mit dem Gloria der Abendmesse schweigen die Glocken, wie die Orgel erklingen sie erst wieder beim Halleluja in der Osternacht. Weil die Glocken, wie man sagte, nach Rom geflogen sind, signalisierten Kinder mit Lärminstrumenten und Sprüchen die traditionellen Gebetszeiten. Die Ratschen waren mit Buchs du Heiligenbildern geschmückt, mancherorts mit verschieden farbigen Blumen und Bändern aus Krepppapier, violett am Donnerstag, schwarz am Karfreitag. Wenn die Kinder am Karsamstag die besuchten Häuser "abklapperten", erhielten sie Ostereier. Ihren Lohn verstauten sie in mit Buchs und Maschen geschmückten Sammelkörben.

 

In Rahmen der Abendmahlsmesse kann die Zeremonie der Fußwaschung gehalten werden. Sie fand im weltlichen Bereich ihre Entsprechung, wenn sie der regierende Fürst an zwölf Pfründnern, die Fürstin an zwölf alten Frauen vornahm. Dies ist schon im frühen 13. Jahrhundert in England belegt und war in Österreich bis zum Ende der Monarchie in der Hofburg üblich. Die Auserwählten wurden bewirtet und erhielten Geschenke, wie Münzen und Erinnerungskrüge.

 

 Mit dem kirchlichen Termin verbanden sich eine Reihe superstitiöse Vorstellungen. Es sollte grünes Gemüse verzehrt werden, um gesund und kräftig zu bleiben.  Bekannt war die (Sieben-)Kräutersuppe und ist bis heute der Spinat. Ebenso sollten Honig, Gründonnerstagsbrot oder -butter Gutes bewirken.  Von besonderer Bedeutung waren die an diesem Tag gelegten Antlasseier, ein Mittel für und gegen alles. Blumen, Gemüse oder Bäume, die man am Gründonnerstag pflanzte, gediehen angeblich besonders gut.

 

Im Sogetsu-Ikebana gibt es ein eigenes Thema "Komposition mit grünen Pflanzen". Dabei werden nur Pflanzenteile - Blüten, Blätter, Stiele, Früchte, Zweige - in Schattierungen dieser Farbe benützt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Karfreitag (2. April 2021)

 

 Der Karfreitag erinnert an die Kreuzigung und den Tod Jesu. Im Gegensatz zur Trauer des Tages stehen die prächtigen Heiligen Gräber mit Blumenschmuck und den charakteristischen bunten Kugeln. Manche Kirchen schufen jedes Jahr neue, effektvolle Dekorationen. Karwochenzeremonien waren im 18. Jahrhundert ein unumstößlicher Brauch des Wiener Hofes. Kaiser und Kaiserin besuchten, meist in Begleitung des Nuntius, von Gästen und hohen Adeligen "zu Fuß" bis zu 20  Heilige Gräber in der Innenstadt. In der Zwischenkriegszeit war der Brauch so beliebt, dass der geregelte Zugang zu den Kirchen kaum möglich war. Einige Anlagen waren als Felsengrotten gestaltet, andere zeichneten sich durch üppigen Blumenschmuck und "zauberhafte Beleuchtung" aus. Diese erfolgte durch mit gefärbtem Wasser gefüllte "Schusterkugeln", die das Licht der Kerzen und Öllampen verstärkten.

 

 Ein moderner Brauch ist es, anstelle der herkömmlichen Kreuzverehrung eine Blume niederzulegen. Daraus wird dann der österliche Kirchenschmuck angefertigt.

 

Auch wenn dieses christliche Fest in Japan weniger eine Rolle spielt, lässt sich sein Inhalt gut in Ikebana abstrakt ausdrücken. Dazu können dornige Pflanzen, rotes Material und nonflorale Elemente, wie Nägel, verwendet werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Ostern (4. und 5. April 2021)

 

Die Osternachtfeier ist der ritenreichste Gottesdienst der katholischen Kirche. Er besteht aus vier Teilen - Lichtfeier, Wortgottesdienst, Tauffeier und Eucharistiefeier - mit komplizierter Entstehungsgeschichte. Vor der Kirche wird das Osterfeuer bereitet, gesegnet und daran die Osterkerze entzündet, von der die Gläubigen das Licht für ihre Kerzen nehmen. Beim Gloria läuten wieder die Glocken und die Orgel erschallt.

 Kirchen, Häuser und Gärten werden mit Blumen geschmückt. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts erfreut sich der Osterstrauch oder -baum allgemeiner Beliebtheit. Daheim besteht er aus langen Zweigen von Palmkätzchen oder Forsythien, die man mit verzierten ausgeblasenen Eiern behängt. Inzwischen hat er die Wohnungen verlassen und es werden Sträucher im Garten mit wetterfestem Schmuck dekoriert. Hingegen zählt das ländliche "Baumbeten" zu dem verschwundenen Bräuchen. Dabei gingen Bauern und Bäuerinnen zu ihren Obstbäumen und beteten darunter kniend um guten Ertrag.

Der bekannteste weltliche Brauch ist wohl der Osterhase. Man erzählt den Kindern, dass er bunte Eier und Süßigkeiten in Nestern aus Gras oder Körbchen versteckt.

 Am arbeitsfreien Ostermontag pflegt man im Weinviertel (Niederösterreich) "Emmausgang" oder "In die Grean (ins Grüne) gehen" genannte Ausflüge in die Kellergassen. Seit 2019 steht der Brauch auf der UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes.

 

In Japan ist "Sakura" ein populäres Fest, das viele Menschen in die Natur oder Parks zieht. Sie lagern unter den blühenden Zierkirschenbäumen und genießen den Frühling mit Geselligkeit. Ikebana-Osterarrangements bringen die Auferstehung der Natur zum Ausdruck. Dazu eignen sich alle Frühlingsblüher, Blumen und Zweige. Das Symbol des Ostereis findet sich in Eierschalen, eiförmigen oder ovalen Gefäßen und verzierten Eiern. Ebenso passen Arrangements mit integrierten Nestern oder in Körben. Lustig wirken Hasenohren aus Blättern.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Weißer Sonntag

 

Die Woche nach Ostern wurde "weiße Woche", der Sonntag "weißer Sonntag" genannt. Denn die ersten Christen, die als Erwachsene getauft wurden, legten ihre weißen Gewänder eine Woche lang beim Gottesdienst an. Der "weiße Sonntag" ist in vielen Pfarren der Termin der Erstkommunion. Kleinen Mädchen tragen weiße Kleider und haben Blütenkränze im Haar. Manche Pfarren  verleihen einheitliche weiße Kutten für alle Kinder. In Höchst (Vorarlberg) tragen die Buben  eine Kopfbedeckung aus Efeublättern und Goldflitter.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mehr über Bräuche in Österreich von Helga Maria Wolf unter:

https://austria-forum.org/af/Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_%C3%96sterreichs